Persönlich identifizierbare Informationen (PII) stehen im digitalen Marketing und E-Commerce im Mittelpunkt aktueller Datenschutzdiskussionen. Für Unternehmen sind PII die Grundlage für Personalisierung, Remarketing und Kundensupport. Ein unsachgemäßer Umgang mit diesen Informationen birgt jedoch das Risiko hoher Geldstrafen, Datenschutzverletzungen und Reputationsschäden.
In diesem Leitfaden erklären wir, was PII wirklich bedeutet, zeigen Beispiele für sensible und nicht sensible Daten, untersuchen, wie Vermarkter sie verwenden, und teilen praktische Schritte mit, um die Konformität aufrechtzuerhalten und gleichzeitig im Jahr 2025 weiterhin Wachstum zu erzielen.
Beispiele für PII: Sensible und nicht sensible Daten erklärt
Sensible PII (hohes Risiko bei Weitergabe)
- Reisepass- oder Personalausweisnummer
- Bankkonto- oder Kreditkartendaten
- Biometrische Daten wie Fingerabdrücke oder Gesichtsscans
- Krankengeschichte oder Patientenakten
Nicht sensible PII (geringeres Risiko, oft öffentlich)
- Vollständiger Name
- E-Mail-Adresse
- Telefonnummer
Warum das wichtig ist: Sensible personenbezogene Daten erfordern strenge Schutzmaßnahmen gemäß Datenschutzgesetzen wie der DSGVO und dem CCPA. Nicht sensible personenbezogene Daten mögen harmlos erscheinen, können aber in Kombination dennoch eine Person identifizieren. Beispielsweise können Name, Ort und Arbeitsplatz ausreichen, um eine Person zu identifizieren.
Warum PII für Marketing und E-Commerce-Wachstum wichtig ist
Vermarkter und E-Commerce-Marken verlassen sich täglich auf PII, um bessere Kundenerlebnisse zu schaffen.
Wie PII Unternehmen hilft
- Personalisierung: Empfehlung von Produkten oder Angeboten auf Grundlage früherer Käufe
- Kundenservice: Verwenden des Kontoverlaufs zur schnellen Lösung von Problemen
- Werbegenauigkeit: Metas Conversion API und andere Werbeplattformen gleichen Ereignisse mithilfe von PII wie E-Mails und Telefonnummern ab. Die Vermeidung häufiger Meta-Pixel-Fehler kann die Spielqualität mindern und das Budget verschwenden.
- Betrugsprävention: Anmeldeüberprüfungen und Transaktionsprüfungen hängen oft von PII ab
Kunden achten jedoch zunehmend auf ihren Datenschutz. Studien zeigen, dass über 80 Prozent der Verbraucher nach einem Datenschutzverstoß weniger wahrscheinlich bei einer Marke kaufen. Der verantwortungsvolle Umgang mit personenbezogenen Daten ist daher ein Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die ihre Privatsphäre schützen, schaffen mehr Vertrauen, Loyalität und Folgeumsätze.
So gehen Sie bei Analysen und Tracking sicher mit personenbezogenen Daten um
Analyse- und Werbeplattformen sind zwar leistungsstark, aber nicht für die Verarbeitung personenbezogener Daten konzipiert. Das Senden personenbezogener Daten wie Namen oder E-Mail-Adressen an Google Analytics 4 oder Meta Ads kann gegen Vorschriften verstoßen.
Best Practices für die sichere Handhabung
- Daten anonymisieren: Entfernen oder maskieren Sie Kennungen vor der Übertragung, beispielsweise indem Sie eine E-Mail durch eine zufällige ID ersetzen
- Daten pseudonymisieren: Verwenden Sie Hashing, um persönliche Felder zu transformieren und gleichzeitig die Analysemöglichkeit aufrechtzuerhalten
- Informationen verallgemeinern: Speichern Sie Altersklassen statt genauer Geburtsdaten oder Städte statt vollständiger Straßenadressen
- Nutzen Sie serverseitiges Tagging: Verarbeiten Sie die Daten zunächst auf Ihrem eigenen Server und filtern oder anonymisieren Sie sie dann, bevor Sie sie an externe Tools senden, um die Kontrolle über Kennungen zu behalten und die Privatsphäre der Benutzer zu schützen.
Beispielsweise erfordern Google Analytics 4 und Metas Conversions API eine strenge Filterung von Kennungen, um die Konformität zu gewährleisten. Die Verwendung Zustimmungsmodus v2 hilft dabei, das Tracking mit den Benutzerentscheidungen in Anzeigen und Analysen abzustimmen.
Grundlagen der DSGVO, CCPA und globalen PII-Compliance für Vermarkter
Ab 2025 müssen Vermarkter, die mit personenbezogenen Daten arbeiten, die wichtigsten Datenschutzgesetze weltweit einhalten:
- DSGVO (EU): Erfordert Zustimmung, Benutzerrechte und Benachrichtigungen bei Verstößen. Die Strafen betragen bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des weltweiten Umsatzes.
- CCPA / CPRA (Kalifornien): Gewährt das Recht, Daten zu kennen, zu löschen und der Weitergabe zu widersprechen. Geldstrafen: 2,500 US-Dollar pro unbeabsichtigtem Verstoß und 7,500 US-Dollar bei vorsätzlichem Verstoß
- HIPAA (US-Gesundheitswesen): Schützt medizinische Daten. Zivilrechtliche Bußgelder reichen von 100 bis 50,000 US-Dollar pro Verstoß, gedeckelt auf 1.5 Millionen US-Dollar jährlich. Strafrechtliche Bußgelder können anfallen.
- LGPD (Brasilien): Ähnlich wie die DSGVO. Geldstrafen von bis zu 2 % des brasilianischen Umsatzes, gedeckelt auf 50 Mio. R$
- PIPEDA (Kanada): Erfordert Zustimmung und sichere Verarbeitung. Strafen bis zu 100,000 CAD pro Verstoß
Diese Gesetze zeigen einen klaren Trend: Wer personenbezogene Daten nutzt, muss diese schützen und die Rechte der Nutzer respektieren. Andernfalls riskiert man Vertrauensverlust und hohe Strafen. Erfahren Sie mehr über die Ausrichtung auf DSGVO und CCPA Anforderungen.
Best Practices für die Verwaltung personenbezogener Daten in Ihrem Unternehmen
Hier ist eine Checkliste zur Stärkung Ihres PII-Managements:
- Minimieren Sie die Erfassung: Fragen Sie nur nach den Daten, die Sie wirklich benötigen
- Bleiben Sie transparent: Erklären Sie klar, was Sie sammeln und warum
- Verwenden Sie Zustimmungsbanner: Respektieren Sie die Entscheidungen der Benutzer bezüglich Tracking und Personalisierung
- Anonymisierungstools anwenden: Entfernen oder maskieren Sie sensible Daten vor der Analyse
- Schulen Sie Ihr Team: Machen Sie Datenschutzbewusstsein zu einem Teil des Onboardings
- Erstellen Sie Lösch-Workflows: Erfüllen Sie Kundenwünsche zur schnellen Datenlöschung
- Anbieter prüfen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Werbeplattformen, CRMs und Analysetools den Compliance-Standards entsprechen
- Führen Sie Datenschutz-Audits durch: Überprüfen Sie Ihre Prozesse regelmäßig, um Risiken frühzeitig zu erkennen
Wenn Sie diese Praktiken zu einem Teil Ihrer Kultur machen, stärken Sie das Vertrauen Ihrer Kunden und verringern Compliance-Risiken.
👉 Weiterführende Literatur: Fehlende Einnahmen in GA4 beheben
Häufig gestellte Fragen
F: Wird eine IP-Adresse gemäß der DSGVO als PII betrachtet?
Ja. Online-Kennungen wie IP-Adressen werden als personenbezogene Daten behandelt, da sie mit Einzelpersonen verknüpft werden können.
F: Kann ich Kunden-E-Mails für Marketingzwecke verwenden?
Ja, aber nur mit ausdrücklicher Zustimmung und einer klaren Opt-out-Option.
F: Was ist Anonymisierung in der Analytik?
Dabei handelt es sich um den Prozess der Veränderung von Daten, sodass Einzelpersonen nicht mehr identifiziert werden können. Zu den Methoden gehören Hashing, Maskierung oder Aggregation.
F: Was passiert, wenn ich PII falsch handhabe?
Zu den Folgen zählen Geldstrafen, Klagen, Reputationsverlust und Kundenabwanderung.
F: Wie schützt serverseitiges Tracking PII?
Indem Sie die Daten zunächst auf Ihrem eigenen Server verarbeiten, können Sie sensible Felder anonymisieren oder filtern, bevor Sie sie an Dritte senden. Effektiv Ereignisdeduplizierung sorgt außerdem für eine genaue Berichterstattung über Pixel und CAPI hinweg.